Die Cryptoworks-Verschlüsselung des Österreichischen Rundfunks (ORF) und der Pay-TV-Plattform AustriaSat ist offenbar geknackt - unter anderem lassen sich damit nun auch die hochauflösenden ORF-Programme ohne offizielle Smartcard betrachten.
orf_hd_flat-tvEin Software-Emulator wurde vom User "Kunibert" veröffentlicht, der inzwischen in zahlreichen einschlägigen Sat-Foren zum Download bereit steht. Die ILTV-Firmware ist für Digital-Receiver der Reihe Edison Argus VIP und verschiedene Modelle der Firma Octagon verfügbar. Weitere Receiver beispielsweise von Clarke Tech sollen folgen - der Einsatz solcher Emulatoren ist in Deutschland untersagt.
AustriaSat wird von der luxemburgischen TV-Gruppe M7 veranstaltet und ist mit Digital-Receivern und Smartcards des Österreichischen Rundfunks (ORF) empfangbar. 14 Kanäle stehen zur Verfügung, bald sollen neue HD-Sender dazukommen. Rund 1,8 Millionen österreichische Satelitenhaushalte können mit der ORF-Karte die Sender des Österreichischen Rundfunks bzw. AustriaSat sehen.
AustriaSat hat mit Sony, ProSiebenSat.1, RTL und MTV Kooperationen abgeschlossen. Im Programmanpaket finden sich Sender wie AXN, MTV Dance, Animax, MTV Hits, Kabel1 Classics, VH1, Sat.1 Comedy, Kidsco, RTL-Living, Hustler-TV, MTV Music, Marc Dorcel TV, MTV Rocks und Alpenglühen. Auch sportdigital.tv ist neu an Bord. Echte Premiumsender fehlen. AustriaSat erhofft sich, bis zum Jahr 2013 mindestens 100.000 neue Kunden zu gewinnen. Die M7 Group ist bereits mit Programmangeboten für das digitale Satelliten-Fernsehen am Markt. Das Paket wird in den Niederlanden unter der Marke Canal Digitaal, in Belgien unter TV Vlaanderen und TéléSAT vertrieben.
Software-Emulatoren gaukeln dem Conditional Access System (CAS) in Digital-Receivern eine legale Smartcard vor. Damit wird auch ein Empfang an PCs möglich, die über eine TV-Karte ohne einen CI-Einschub verfügen. Möglich ist das nur, wenn die Verschlüsselung des Anbieters geknackt wurde, die Systematik also bekannt ist.
Quelle: sat+kabel