Leser schimpfen auf GEZ-Irrsinn
Schreiben Sie uns ihre Meinung!
29.12.2009 - 22:26 UHR
Von PAUL RONZHEIMER
Es ist das teuerste Rundfunk- und Fernseh-System der Welt: Unsere öffentlich-rechtlichen Sender mit ihren 23 TV- und 165 Radioprogrammen kassieren jährlich 7,6 Milliarden Euro.
ZWANGSGEBÜHREN! UND WAS KRIEGEN WIR DAFÜR? IMMER MEHR KANÄLE, DIE KEINER BRAUCHT.
BILD.de-Leser sind sauer! Mehr als 70 Prozent* fordern die Abschaffung der GEZ-Gebühren. Mehr als 20 Prozent* verlangen, dass sich ARD und ZDF ausschließlich auf die Grundversorgung konzentrieren. Mehr als 23 000 Mal haben Leser im BILD.de-Voting abgestimmt.
Die Deutschen fragen sich: Wofür sollen wir eigentlich noch bezahlen? Der Streit um die Rolle der öffentlich-rechtlichen TV- und Rundfunk-Sender in Deutschland wird immer heftiger.
Der Vorwurf: Mit Gratisangeboten für Smartphones, Internet-Seiten und zahllosen Sparten- und Sonderkanälen gehen ARD und ZDF immer weiter über ihren gesetzlichen Auftrag der „Grundversorgung” hinaus – finanziert mit 7,6 Mrd. Euro GEZ-Zwangsgebühren pro Jahr.
Jürgen Doetz, Vorsitzender des Verbands Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT), zu BILD: „Die Rundfunkanstalten expandieren, wie sie wollen, gehen in alle Märkte und machen sich dabei die wachsweichen Formulierungen im Rundfunkvertrag zunutze. Die Politik muss endlich klare Grenzen setzen. Diese Wettbewerbsverzerrung macht private Anbieter kaputt.”
Der Gebühren-Irrsinn: Derzeit sind es in der Regel 17,98 Euro/Monat pro Haushalt, letzte Erhöhung am 1. Januar 2009. Vor 10 Jahren waren es noch etwa 14,50 Euro (28,25 Mark).
Die nächste Erhöhung wird schon diskutiert, es gibt sogar Pläne, künftig auch Handys und Computer wie Rundfunkempfänger zu behandeln – und dann noch mehr Gebühren zu kassieren.
Der Programm-Irrsinn: Mittlerweile gibt es insgesamt ca. 165 öffentlich-rechtliche Radioprogramme (inkl. Online) und 23 TV-Programme, z. B. Dritte Programme oder digitale Spartenkanäle wie die Kulturprogramme „einsfestival”, „ZDF theaterkanal” oder „BRalpha“. Die Vorabendprogramme von ARD und ZDF (Seifenopern) sind von denen der rein werbefinanzierten Privaten (u. a. RTL, Sat1) kaum mehr zu unterscheiden.