Olympia-Pläne vorgestellt: So berichten ARD und ZDF

  • Olympia-Pläne vorgestellt: So berichten ARD und ZDF


    Die kurze Vorbereitungszeit und der anhaltende Spardruck machen die Olympia-Berichterstattung für ARD und ZDF zu keiner leichten Aufgabe, doch die Verantwortlichen sind optimistisch. In Berlin haben sie nun ihre Pläne zur Berichterstattung vorgestellt.



    Lange sah es in diesem Jahr so aus, als würden die Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang nicht bei ARD und ZDF laufen. Erst im August dieses Jahres einigten sich die Öffentlich-Rechtlichen doch noch mit Discovery auf eine Sublizenzierung, nun haben sie ihren Fahrplan für die Winterspiele auf einer Pressekonferenz in Berlin vorgestellt. Wie gehabt berichten ARD und ZDF zwischen dem 9. und 25. Februar im täglichen Wechsel aus Pyeongchang. Aufgrund der Zeitverschiebung beginnen die aktuellen Übertragungen allerdings um 1 Uhr nachts und gehen dann bis etwa 17 Uhr am Nachmittag.



    Insgesamt 230 Live-Stunden von den Winterspielen wollen ARD und ZDF zeigen. Hinzu kommen Highlights und die Rahmenberichterstattung rund um das sportliche Großereignis. Die Eröffnungsfeier wird am 9. Februar ab 12 Uhr im Ersten zu sehen sein, das ZDF überträgt dafür am 25. Februar die Abschlussfeier. Außerdem ist nun auch bekannt, dass die ARD an insgesamt neun Tagen aus Pyeongchang berichten wird und das ZDF an acht Tagen. Wer zur besten Sendezeit Olympia-Inhalte sehen will, muss aber wohl zu Eurosport wechseln: Laut der "SZ" ist die Highlight-Berichterstattung zwischen 19 und 22 Uhr exklusiv dem Discovery-Sender vorbehalten.


    Abstriche machen müssen ARD und ZDF zudem bei den Sportarten Eiskunstlauf, Shorttrack, Snowboard und Eishockey. Hier werden die beiden Sender nur die Spiele der deutschen Mannschaften bzw. Athleten zeigen, auch die Finals sind bei den Öffentlich-Rechtlichen zu sehen. Alle anderen Wettkämpfe in diesen Sportarten laufen exklusiv bei Eurosport, darauf hatte man sich bereits im August geeinigt. Die genannten Einschränkung soll es aber nur bei den kommenden Spielen geben, zwischen 2020 und 2024 dürfen ARD und ZDF demnach alles zeigen.


    Aufgrund der relativ kurzen Vorbereitungszeit und des anhaltenden Spardrucks weisen ARD und ZDF darauf hin, dass nicht alle Übertragungen direkt in Pyeongchang realisiert werden. Stattdessen werde man ein Nationales Sendezentrum in Leipzig einrichten, in dem Beiträge, Reportagen und News realisiert werden. In Pyeongchang begleiten für das ZDF Katrin Müller-Hohenstein und Rudi Cerne die Übertragungen, Das Erste schickt Jessy Wellmer und Gerhard Delling. Weil aufgrund der Zeitverschiebung wohl viele Menschen nicht direkt vor dem Fernseher sitzen können, wenn wichtige Entscheidungen anstehen, soll es ein breites Angebot im Netz geben.


    MDR-Sportchef Raiko Richter, gleichzeitig auch Chef des trimedialen ARD-Olympia-Teams, hat eine 24-Stunden-Berichterstattung bei sportschau.de in Aussicht gestellt und will die Wintersport-Fans auch via Whatsapp über alle Neuigkeiten auf dem Laufenden halten. "Es werden vor allem multimediale Spiele in der ARD", sagt Richter. Thomas Fuhrmann, ZDF-Sportchef und Olympia-Teamchef des Senders, sagt, man werde aufgrund der Parallelität vieler Ereignisse und Entscheidungen flexibel agieren. "Mit der noch engeren Verzahnung unserer TV- und Online-Angebote plus exklusiver Olympia-Bilder in 360° präsentieren wir die Vielfalt der Spiele gemäß der Nutzungswünsche: Mit Videos, die rund um die Uhr verfügbar sind, mit bis zu drei Livestreams neben dem Hauptprogramm, mit der Möglichkeit, sich das eigene Olympia-Programm individuell zusammenzustellen."


    ZDF-Chefredakteur Peter Frey sagt zu den anstehenden Spielen: "Nach dem langen Ringen um die Rechte und der daraus resultierenden kurzen Vorbereitungszeit wollen wir jetzt im Februar zeigen, was unsere Sportberichterstattung ausmacht: Zum einen werden wir Olympia journalistisch kompetent und in höchster Bildqualität begleiten. Zum anderen nehmen wir dieses Sportfest zum Anlass, in Berichten, Dokumentationen und Reportagen die Region in Ostasien und die politische Situation in Süd- und Nordkorea zu beleuchten. Darüber hinaus bleibt die kritische Aufarbeitung von Sportpolitik und Doping-Themen wichtig." Volker Herres, Programmdirektor Das Erste, ergänzt, ARD und ZDF würden bei den Winterspielen so intensiv zusammenarbeiten wie noch bei keinem anderen Großereignis je zuvor. "Es ist eine extreme Herausforderung, der wir begegnen, aber auf diese Weise gelingt es uns, den finanziellen Aufwand und insbesondere Personal vor Ort zu reduzieren und dabei gleichzeitig nicht auf Qualität in der Berichterstattung verzichten zu müssen!"


    Rund zwei Wochen nach dem Ende der Olympischen Winterspiele finden zudem vom 9. bis 18. März die Paralympics statt. Auch hier werden ARD und ZDF intensiv kooperieren: Das ZDF zeigt sowohl die Eröffnungsfeier und die vier darauf folgenden Wettkampftage, danach übernimmt die ARD und zeigt die restlichen Übertragungen sowie die Abschlussfeier.


    Quelle. dwdl.de