Mehr Montagsspiele: DFL stellt neues Bundesliga-TV-Konzept vor

  • Mehr Montagsspiele: DFL stellt neues Bundesliga-TV-Konzept vor


    Nach der Zustimmung durch das Bundeskartellamt hat nun auch die DFL den neuen Modus vorgestellt, nachdem die TV-Rechte an der Bundesliga vergeben werden. Neben der "No Single Buyer Rule" kommen auch mehr Montagsspiele auf die Fans zu.


    Die Entscheidung ist gefallen: Nachdem sich die Bundesligisten nach dem englischen Mega-Deal beschwert haben, dass auch sie mehr Geld aus den TV-Verträgen erlösen wollen, haben sich das Bundeskartellamt und die Deutsche Fußball Liga (DFL) eingehend mit den Modalitäten der Rechtepakete und Vergabe beschäftigt und nun an mehreren Stellschrauben gedreht. Das Ergebnis hat die DFL nun am Dienstag offiziell bekannt gegeben.


    Zum einen führt die DFL die "No Single Buyer Rule" ein, die schon durch die Mitteilung des Bundeskartellamts bekannt wurde. Diese besagt, dass, wenn ein einziger Anbieter sämtliche Live-Rechte der Bundesliga erwerben sollte, zusätzlich ein sogenanntes Over-the-Top-Paket angeboten wird. Dieses beinhaltet drei Live-Spiele pro Spieltag (eines am Samstag, zwei am Sonntag) plattform-exklusiv für die Verbreitungswege Web-TV und Mobile. Im Klartext heißt das, dass der Hauptbieter auf diesen beiden Verbreitungswegen auf eine bestimmte Anzahl an Spielen verzichten muss, wenn nicht ohnehin eins der Pakete an einen zweiten Bieter geht. Die Regelung ist nicht so hart wie in England, da der Fernsehmarkt in Deutschland nicht mit dem auf der Insel vergleichbar sei, betonte DFL-Chef Christian Seifert auf der Pressekonferenz.

    Weiterhin kündigte die DFL an, dass es Veränderungen bei der Verteilung der Spiele an den einzelnen Wochentagen geben wird. So wird es künftig pro Saison fünf zusätzliche Spiele am Sonntag und fünf am Montag geben, was den Fans wenig gefallen dürfte. DFL-Chef Seifert betonte am Dienstag allerdings ausdrücklich, dass mehr Montagsspiele als diese fünf nicht geplant seien. Das mache sportlich keinen Sinn. Die Einführung dieser neuen Ansetzungen begründete die Liga mit "sportlichen Gründen und mit Blick auf einen Interessenausgleich zwischen Amateurfußball einerseits und mitreisenden Fans andererseits".

    Diese fünf Sonntags- und Montagsspiele sind dabei als Ausweichspiele für die Europapokal-Starter vorgesehen und sollen auf jeden Fall stattfinden - ganz gleich, wie weit die einzelnen Vereine in dem Turnier kommen. Die Anstoßzeiten am Sonntag wurden für 13.30 Uhr oder 18.00 Uhr festgesetzt, Montag wird um 20.30 Uhr angepfiffen.

    Generell soll sich am Regelspielplan aber kaum etwas ändern, wie Seifert weiter erklärte. Das zweite Sonntagsspiel der Bundesliga rückt um eine halbe Stunde nach hinten auf 18.00 Uhr. Weiterhin ist geplant, dass eine Zweitliga-Partie von Freitag auf den Samstag rückt und auch die Zahl der "englischen Wochen" soll auf zwei pro Spielzeit gedeckelt und damit quasi halbiert werden.


    Insgesamt schreibt die DFL acht Live-Rechte-Pakete aus sowie neun Rechtepakete zur zeitversetzten Verwertung, die den Erwerbern erstmals eine technologieneutrale Übertragung über alle Verbreitungswege ermöglichen. Insbesondere die zentralen Live-Pakete werden um attraktive Zusatzrechte wie In-Match-Clips, Highlight-Berichte aller Bundesliga-Spiele und Gastronomie-Rechte erweitert. Ebenfalls angedacht von Seiten der DFL ist es, die Bildqualität künftig zu verbessern. Für die aktuelle Ausschreibung spielt die UHD-Kompatibilität der Anbieter jedoch noch keine Rolle.

    Das Prozedere der Vergabe soll sich zudem im Vergleich zu 2012 kaum ändern. Die DFL wird für alle Pakete Vorbehaltspreise festlegen, die aber nicht dem Bundeskartellamt mitgeteilt werden. Wenn das Höchstgebot für ein Paket dann diesen Preis erreicht oder überschreitet, wird die DFL den Zuschlag geben, sofern das zweithöchste Gebot um mehr als 20 Prozent unter dem Höchstgebot liegt. Ist dem nicht so, wird eine neue Bieterrunde gestartet.

    Neben den audiovisuellen Rechten sollen im gleichen Atemzug auch die Audio-Rechte für die Bundesliga vergeben werden. Dabei handelt es sich primär um Pakete für die Verbreitungswege Broadcast und Netcast. Insgesamt soll die Vergabe noch vor dem Start der EM im Juni abgeschlossen werden. Sollte eine Entscheidung bis dahin nicht gefallen sein, will die DFL erst nach Abschluss des Turniers eine Entscheidung finden.


    Quelle: df