"Babylon Berlin": Dreharbeiten zu ARD- und Sky-Serie starten

  • Wegweisende gemeinsame Produktion: X Filme, ARD, Sky Deutschland und Beta Film entwickeln gemeinsam die deutschsprachige TV-Serie „Babylon Berlin“ mit Tom Tykwer als Showrunner


    • Erste Zusammenarbeit dieser Art und Größenordnung zwischen ARD und Sky Deutschland
    • ARD-Vorsitzender Lutz Marmor: „Dies könnte ein Modell für die Zukunft sein“
    • Beta Film übernimmt Weltvertrieb


    Eine wegweisende Premiere in der deutschen Film- und Medienlandschaft: X Filme, ARD, Sky und Beta Film entwickeln gemeinsam zum ersten Mal ein Serienprojekt: „Babylon Berlin“ erzählt auf Basis der international erfolgreichen Bestseller-Reihe von Volker Kutscher um Kommissar Gereon Rath, der im Berlin der 1920er-Jahre ermittelt, das ganze Panoptikum der aufregendsten Stadt der Welt zwischen Drogen und Politik, Mord und Kunst, Emanzipation und Extremismus. Tom Tykwer, Hendrik Handloegten und Achim von Borries haben das Konzept einer filmischen Adaption als große TV-Serie für X Filme Creative Pool gemeinsam mit Stefan Arndt entwickelt. Geplant ist jetzt die erste Staffel einer deutschsprachigen, international finanzierten TV-Serie. Der Drehstart ist für Mitte 2015 vorgesehen.


    Der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor zur Zusammenarbeit mit Sky: „Um dieses anspruchsvolle und aufwendige Projekt realisieren zu können, möchten wir einen neuen Weg der Kooperation mit Sky ausprobieren. Dies könnte auch ein Modell für die Zukunft sein. Auf die Verfilmung von ‘Babylon Berlin‘ bin ich sehr gespannt.“


    Gary Davey, Executive Vice President Programming bei Sky: „‘Babylon Berlin‘ ist ein weiterer großer Meilenstein für Sky Deutschland. Dabei handelt es sich nicht nur um unsere erste Investition in eine große deutsche Produktion; genauso bedeutend ist für uns die enge Zusammenarbeit mit der ARD, einem in ganz Europa hochgeschätzten Medienhaus. Die Geschichte eignet sich perfekt für unser Leitbild, unseren Kunden qualitativ hochwertige Produktionen anzubieten. Sie beschreibt einen ganz speziellen Ort zu einer ganz besonderen Zeit in der Geschichte. Wir sind begeistert davon, mit hochangesehenen Kollegen wie Stefan Arndt als Produzent und Tom Tykwer als Regisseur zusammenarbeiten zu dürfen. Beide werden dafür sorgen, dass ‘Babylon Berlin‘ eine perfekte Ergänzung zu unseren Erfolgsserien aus den USA bilden wird.“


    Volker Herres, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen, zum Projekt: „Das Erste hat die erfolgreichsten Serien Deutschlands im Programm. Mit ‘Babylon Berlin‘ ergreifen wir die Chance zu zeigen, dass wir bei den Serien auch auf dem internationalen Markt ganz oben mitspielen können. Der Stoff bietet die perfekte Mischung aus Milieugenauigkeit und Atmosphäre mit jeder Menge Tempo und Spannung. Wir streben bei diesem Projekt für unser Publikum ein Filmerlebnis von besonderem Rang an.“


    Tom Tykwer: „‘Babylon Berlin‘ ist ein breit angelegter, facetten- und figurenreicher Polizeifilm in historischem Kontext, der auf verblüffende Weise die deutsche und europäische Gegenwart spiegelt. Genrekino, epischer Atem und politische Spurensuche finden in diesem detailliert recherchierten und packenden Stoff auf einzigartige Weise zusammen. Toll, dass wir die Chance bekommen, in dieser innovativen Erzählform ein so faszinierendes Projekt zu entwickeln. Ich hoffe auf viele spektakuläre Staffeln!"


    Stefan Arndt, Geschäftsführer X Filme und Produzent: „Seit ihrer Veröffentlichung werden die Gereon-Rath-Romane nicht nur in der Presse als großartiger Stoff für die Adaption als TV-Serie gehandelt. Wir freuen uns sehr, gemeinsam mit unseren Partnern von ARD, Degeto und Sky eine neue Epoche der TV Serienproduktion aus Deutschland heraus für den internationalen Markt beginnen zu können.“


    Jan Mojto, Geschäftsführer Beta Film: „Diese Bündelung von Finanzmitteln ist in Deutschland ein neuer Weg, aufwändige Projekte zu realisieren und zwar in einer Qualität, die – obwohl in Deutsch gedreht – international uneingeschränkt wettbewerbsfähig ist; für Beta Film als Vertrieb sicherlich eine Herausforderung. Das Berlin der 20er-Jahre ist jedoch ein Handlungsort, der weltweit fasziniert, und Tom Tykwer ist der Richtige, um diese Faszination fürs Fernsehpublikum zu erzählen.“


    Der Autor Volker Kutscher zur Verfilmung seiner Erfolgs-Krimis: „Ich bin mehr als glücklich darüber, Gereon Rath und seine Welt in den Händen von X Filme und Tom Tykwer zu wissen. Nicht nur, weil ich Tykwers Arbeit sehr schätze, sondern auch, weil ich weiß: Wir denken beide in dieselbe Richtung, was die filmische Adaption des Rath-Stoffes angeht. Für mich waren die ‘Sopranos‘ seinerzeit eine Art Erweckungserlebnis. Die neue Art, Geschichten zu erzählen, die diese Fernsehserie aufbrachten, und mit der sie eine neue Tradition begründete, hat mit Sicherheit auch mein Schreiben beeinflusst, jedenfalls mein fiktionales Denken. Und wenn dann die Welt von Gereon Rath in genau dieser Tradition adaptiert werden soll, in der Tradition von Serien wie ‘The Wire‘, ‘Mad Men‘, ‘Breaking Bad‘, ‘Six Feet Under‘, ‘Boardwalk Empire‘, so ist das genau das, was ich mir für diesen Stoff immer gewünscht habe. Ich habe gespürt, wie begeistert alle Beteiligten von diesem Projekt sind, wie ambitioniert sie da rangehen, mit welchem Feuereifer sie dabei sind, und bin schon sehr gespannt auf das Ergebnis.“



    Verantwortliche Redakteure von „Babylon Berlin“ sind Sascha Schwingel und Carolin Haasis (beide ARD Degeto), Gebhard Henke (WDR) und Marcus Ammon (Sky Deutschland). Beta Film wird sich als Co-Produzent auch um den Weltvertrieb der Serie kümmern.


    Quelle: sky

  • "Babylon Berlin": Dreharbeiten zu ARD- und Sky-Serie starten


    Das gemeinsame Serienprojekt von ARD und Sky schreiten voran. In Kürze sollen die Dreharbeiten beginnen, im nächsten Jahr soll "Babylon Berlin" zuerst bei dem Bezahlsender laufen.



    Mit Spannung wird die Verfilmung der Bestseller von Volker Kutschers (53) "Babylon Berlin" erwartet, die als Gemeinschaftsprojekt von ARD und Sky konzipiert ist. Nun sollen gleich zwei Staffel mit jeweils acht Folgen produziert werden. Die Dreharbeiten dazu werden im April anlaufen und sollen Ende des Jahres abgeschlossen sein. Dies erklärten die Verantwortlichen auf einer Pressekonferenz am Mittwoch. 2017 soll die Serie um Kommissar Gereon Rath bei dem Bezahlsender Sky zu sehen sein, bei der ARD 2018.


    Die Serie basiert auf den Krimis von Volker Kutscher, in denen sich Kommissar Gereon Rath im Berlin der 1920er auf Verbrecherjagd begibt. Volker Bruch ("Unsere Mütter, unsere Väter") wird in "Babylon Berlin" den Kommissar Gereon Rath mimen. Liv Lisa Fries ("Sie hat es verdient") wird die weibliche Hauptrolle als Raths Freundin Charlotte übernehmen.


    Auf der Pressekonferenz im geschichtsträchtigen Babylon Kino betonten die Verantwortlichen noch einmal die Einzigartigkeit der Entstehungsgeschichte von "Babylon Berlin". So erklärte Volker Herres, Programmdirektor der ARD, mit der Serie an die Erfolge der literarischen Vorlage anknüpfen zu wollen. Ferne wolle man bei der Produktion internationale Standards erfüllen, weswegen man sich für eine Kooperation entschieden habe. "Deshalb das Bündnis dreier starker Partner, um X Filme mit Tom Tykwer eine opulente Umsetzung der Krimireihe zu ermöglichen", so Herres.


    "Die Zusammenarbeit mit X Filme, ARD, Degeto und Beta Film ist ein beeindruckendes Beispiel für eine ebenso fruchtbare wie faire Zusammenarbeit, mit der alle Partner einen in Deutschland und Österreich einzigartigen Weg gehen", ergänzt Carsten Schmidt, Vorsitzender der Geschäftsführung Sky Deutschland. "Mit 'Babylon Berlin' fügen wir unseren internationalen, exklusiven Vereinbarungen mit großen Partnern wie HBO und Showtime das Segment der deutschen Eigenproduktion hinzu – ein Weg, den wir in Zukunft noch stärker beschreiten werden."


    Quelle: df

  • "Babylon Berlin": Finanzierung der ARD-Sky-Serie steht


    Auf der Intendantensitzung der ARD in Potsdam stand auch das Seriengroßprojekt "Babylon Berlin" auf dem Programm. Mit der Zustimmung zur Finanzierung steht der Realisation der Kooperation mit Sky nichts mehr im Wege.


    Deutsche Serienfans können bisher in Sachen Qualität meist nur voller Neid nach Großbritannien und in die USA schauen. Und selbst wenn es gelungene Produktionen gibt, müssen diese nichts zwangsläufig gut beim Publikum ankommen, wie der Quotenflop "Deutschland 83" bei RTL zeigte. Mit "Club der roten Bänder" bewies Vox aber auch, dass sich Qualität und Quote nicht ausschließen müssen. Mit der angekündigten Serie "Babylon Berlin" wollen ARD und Sky dem Beispiel von Vox folgen, dem Start der Dreharbeiten steht dabei nach der Intendantensitzung der öffentlich-rechtlichen ARD nichts mehr im Wege, wie Dagmar Reim, RBB-Intendantin und Vorsitzende der Filmeinkaufsgesellschaft Degeto, am Mittwoch betonte.


    "Die Finanzierung für 'Babylon Berlin' steht", vermeldete Reim auf der Pressekonferenz in Potsdam-Babelsberg, ohne jedoch über den konkreten Zahlenrahmen zu der Produktion Auskunft zu geben. Jedoch sei eine derart aufwändige Serie "nicht zum Schnäppchenpreis" zu realisieren. Auch deshalb kommt es zu einer Kooperation mit Pay-TV-Anbieter Sky, der ebenfalls zur Realisierung beiträgt. Gemeinsam mit den weiteren Partnern X Filme und Beta Film soll somit eine Krimiserie entstehen, die auch ein internationales Publikum finden soll.

    Der Drehstart steht unmittelbar bevor, Ausstrahlungstermin bleibt weiterhin 2017 bei Sky und 2018 in der ARD. Basierend auf der Bestseller-Reihe von Volker Kutscher zeichnet "Babylon Berlin" anhand der Fälle von Kommissar Gereon Rath (Volker Bruch) ein Bild des Berlins der 1920er Jahre zwischen Politik, Mord, Drogen und Extremismus.



    Quelle: df

  • Babylon Berlin: Serienstart im Oktober bei Sky


    In Berlin fand heute eine Präsentation zur Serie Babylon Berlin statt, die von Sky und der ARD gemeinschaftlich produziert wird. Nun steht fest, wann die Serie Premiere feiert. Außerdem wurde sie bereits an zahlreiche Partner verkauft.


    Am 13. Oktober um 20.15 Uhr startet die neue deutsche Serienhoffnung „Babylon Berlin“ bei Sky Atlantic HD mit einer Doppelfolge. Ein Jahr später wird die Serie bei Das Erste zu sehen sein. Bei der Veranstaltung in Berlin bei der auch Serienjunkies zugegen war, wurden die ersten fünf Minuten gezeigt.


    Darüber hinaus wurde die Serie auch erfolgreich ins Ausland verkauft. So etwa ins öffentlich-rechtliche Fernsehen in Skandinavien oder in Italien und England an Sky und ans spanische Pay-TV. Bei der späteren Free-TV-Ausstrahlung wird sie außerdem zuerst online abrufbar sein. Zwei Staffeln sind schon bestellt, eine dritte ist so gut wie sicher. 180 Drehtage liegen hinter den Beteiligten und das Budget wurde auf 40 Millionen Euro beziffert. Die Zuschauer können eine einzigartige Serienerfahrung mit einer eigenen Sprache und Sex, Gewalt und Explosionen erwarten, hieß es bei der kurzen Vorstellung in Berlin zu der die internationale Presse eingeladen wurde.


    Hier einige O-Töne der Beteiligten:


    Tom Tykwer zu den Dreharbeiten: „Nach fast drei Jahren Drehbucharbeit ans Set zu kommen, war eine unglaubliche Freude. Wir hatten über 180 Drehtage, teilweise haben zwei oder sogar drei Units parallel gedreht. Im Nachhinein ist kaum vorstellbar, wie wir das alle zusammen geschafft haben. Ein großer Dank dafür an unser unglaubliches Team.“ Gleichzeitig betonte er die Gemeinschaftsarbeit mit Achim von Borries und Henk Handloegten: „Wir haben die komplette Serie zusammen geschrieben und inszeniert. Es gibt nicht eine Episode, an der wir nicht alle drei beteiligt waren.“


    Für Achim von Borries über die Rolle der Stadt: „Die Stadt Berlin steht ganz klar im Mittelpunkt unserer Serie. 1929 war Berlin international, magisch, eine kosmopolitische Hauptstadt, die alle Welt anzog. Es war eine echte Herausforderung, das Berlin der späten 20er Jahre zu erschaffen. Die Neue Berliner Straße, die unser Szenenbildner Uli Hanisch für Studio Babelsberg entworfen hat, machte es uns möglich, Straßenzüge von verschiedensten Stadtteilen Berlins zu bespielen.“


    Produzent Stefan Arndt übert die Einzigartigkeit der Zusammenarbeit: „Die deutsche Krimileidenschaft mit der spannendsten Zeit Deutschlands und Berlins zusammenzubringen ist eine tolle Herausforderung und unglaublich befriedigend. Dies mit extrem fachkundigen Partnern zu tun, sowohl unseren Kreativen, aber auch unseren Freunden von DEGETO, ARD, SKY und Beta, lässt uns hoffen, an die Tradition des deutschen Erzählfernsehens anzuknüpfen und dem Publikum vielleicht mal wieder einen deutschen Straßenfeger zu bieten, national wie international.“


    Volker Herres, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen, erläuterte: „BABYLON BERLIN ist ein filmisches Ereignis der Extraklasse, und so werden wir die Serie für das große Publikum im Ersten auch programmieren. Am Jahresende 2018 in einem kompakten Rhythmus. Geplant ist eine begleitende historische Dokumentation über diese Zeit der Umbrüche, derzeit aktueller denn je. Und es gilt ‚Online first‘ - in unserer Das Erste Mediathek wird die Serie vor linearer Ausstrahlung abrufbar sein. Wir haben bei der Produktion durch die Zusammenarbeit mit unseren Partnern einen neuen, mutigen Weg beschritten, und im Sinne unserer Zuschauer kann ich schon jetzt feststellen: Es hat sich gelohnt.“


    Allgemeine Infos zu „Babylon Berlin“


    „Babylon Berlin“ basiert auf den international erfolgreichen Romanen von Volker Kutscher. Gemeinsam mit dem aus Köln versetzten Kriminalkommissar Gereon Rath entdecken die Leser darin das Berlin der späten 20er Jahre in all seinen Facetten: das Elend, den Glamour, die Politik, das Verbrechen. Eine Welt, von der die Protagonisten nicht ahnen, wie nahe am Abgrund sie steht. Im Polizeipräsidium trifft Gereon auf Charlotte, eine junge Kriminalsekretärin, die sich partout nicht mit der Rolle abfinden will, welche Frauen zu dieser Zeit im Polizeiapparat zugedacht ist. Die beiden beginnen eine oft wechselhafte Beziehung. Denn Charlotte ist keineswegs von Gereons Alleingängen und seinen Geheimnissen begeistert.


    Für das Mammutprojekt sind insgesamt 250 Sprechrollen besetzt worden. Bereits vorab war publik geworden, dass Volker Bruch als Gereon Rath und Liv Lisa Fries als Charlotte die beiden zentralen Hauptrollen übernehmen!


    Darüber hinaus besteht der Cast unter anderem aus Matthias Brandt („Polizeiruf 110“), Peter Kurth („Goodbye Lenin“), Misel Maticevic („Im Angesicht des Verbrechens“), Hannah Herzsprung („Weissensee“), Benno Fürmann („Die Einsamkeit des Killers vor dem Schuss“), Lars Eidinger („SS-GB“), Udo Samel („Die Klavierspielerin“), Fritzi Haberlandt („Hände weg von Mississippi“), Christian Friedel („Das weiße Band“), Karl Markowics („Stockinger“), Thomas Thieme („Die Stadt und die Macht“), Ernst Stötzner („Helen Dorn“), Sebastian Urzendowski („Borgia“), Jens Harzer („Nackt unter Wölfen“) und Jeanette Hain („Der Vorleser“).


    Quelle: serienjunkies.de

  • Netflix holt Sky/ARD-Serie "Babylon Berlin" in die USA


    Die teuerste Fernsehserie der deutschen TV-Geschichte hat auch in den USA einen Abnehmer gefunden: Nach Informationen des Medienmagazins DWDL.de hat Netflix zugeschlagen und sich die Serie von Tom Tykwer gesichert. Die Erwartungen an "Babylon Berlin" wird das nicht schmälern.



    Zu behaupten, die Branche sei neugierig auf „Babylon Berlin“, ist eine maßlose Untertreibung. Im Oktober feiert die von X-Filme und Beta Film im Auftrag von Sky Deutschland und der ARD Degeto produzierte Serie ihre Fernsehpremiere und wird sich einem nochmals ungleich höheren Erwartungen ausgesetzt sehen als vor zwei Jahren „Deutschland 83“. Einmal mehr soll das deutsche Fernsehen gerettet werden, egal ob es das nun will oder braucht. Gedreht werden gleich zwei Staffeln mit jeweils acht Episoden. Regie führt bekanntlich Tom Tykwer, die Besetzungsliste der Serie ist höchst prominent und das Budget mit Spekulationen bis zu 40 Millionen Euro enorm.




    „Babylon Berlin“ gelte als die deutsche Antwort auf Netflix - das war schon häufiger zu lesen. Zuletzt vor einigen Wochen erst beim Berliner „Tagesspiegel“. Es ist eine flott formulierte Aussage, die den Anspruch der Produktion verdeutlichen soll, aber jetzt von der Realität überholt wird. Nach Informationen des Medienmagazins DWDL.de hat Netflix die Ausstrahlungsrechte an „Babylon Berlin“ für den US-Markt erworben und wird die Serie zeitnah zur Deutschland-Premiere in die Staaten bringen. Bei Beta Film, verantwortlich für den internationalen Vertrieb der Serie, heißt es am Freitag auf Anfrage: „Kein Kommentar.“


    Einige weitere Auslandsverkäufe waren bereits bekannt. So ist „Babylon Berlin“ bereits während der noch laufenden Dreharbeiten nach Spanien, Belgien, Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland und Island verkauft worden. In Großbritannien und Italien wird die Serie erwartungsgemäß bei Sky laufen. Das Volumen des Netflix-Deals für den US-Markt schlägt allerdings alle bisherigen Auslandsverkäufe. „Babylon Berlin“-Regisseur Tom Tykwer ist für den Streaming-Anbieter kein Unbekannter: Er war auch bereits bei der Produktion der sehr ungewöhnlichen Netflix-Serie „Sense 8“ an Bord!


    „Babylon Berlin“ ist eine Adaption auf Basis der Kriminalromane von Volker Kutscher und spielt im Berlin der 20er und 30er Jahre. Die Drehbücher stammen von Achim von Borries, Hendrik Handloegten und Tom Tykwer. Hauptdarsteller sind Volker Bruch als Kommissar Gereon Rath und Liv Lisa Fries als seine Freundin Charlotte Ritter, die ebenfalls für die Polizei arbeitet. In Deutschland wird die Serie nach ihrer Premiere ab Oktober bei Sky Atlantic im kommenden Jahr auch frei empfangbar im Ersten zu sehen sein. Diese öffentlich-rechtlich-private Partnerschaft ist neben dem enormen Budget eine weitere Besonderheit des Projekts, die mit Spannung verfolgt wird.


    Quelle: dwdl.de

  • Babylon Berlin: Teaser-Trailer zur Sky-ARD-Serienproduktion


    Im Oktober feiert Babylon Berlin bei Sky Weltpremiere. Inzwischen hat ein kurzer Teaser-Trailer das Licht der Welt erblickt. Er zeigt das wilde Berlin der 20er Jahre, das auch zahlreiche Schattenseiten hat.


    Am 13. Oktober um 20.15 Uhr steht die Weltpremiere der Serien-Ko-Produktion zwischen Pay-TV-Anbieter Sky und Das Erste an. Der Bezahlsender hat über seine Videokanäle einen Teaser-Trailer zu „Babylon Berlin“ veröffentlicht, der erste Bewegtbilder des 20er-Jahre-Spektakels zeigt!


    In der Serie geht es um die Kluft zwischen Exzess und Armut, Emanzipation und Extremismus, die die Zeit geprägt hat. In der Weltmetropole ahnt man derweil nicht, was der Nationalsozialismus mit der Stadt, dem Land und der ganzen Welt anstellen wird.


    Im Zentrum der Serie steht Kommissar Gereon Rath (Volker Bruch), der im Jahr 1929 die Reise von Köln nach Berlin antritt und in einem Erpressungsfall ermittelt, hinter dem ein Pornografiering vermutet wird!


    Im Berliner Polizeipräsidium trifft Rath auf seine neuen Kollegen: Bruno Wolter (Peter Kurth) und die Stenotypistin Charlotte Ritter (Liv Lisa Fries). Kurz nach einer Razzia glaubt Rath seinen Fall schon gelöst, allerdings entdeckt er dabei, dass der Strudel aus Korruption, Prostitution und Waffenhandel viel weitreichender ist, als angenommen. Gezeigt werden die wilden Zwanziger, wo auch nackte Tatsachen an der Tagesordnung waren und ausgelassen gefeiert wurde, während andere sich mit den letzten Resten begnügen mussten, um zu überleben. Ob die Serie wirklich Geschichte schreiben wird, wie der Teaser ankündigt?


    Quelle: serienjunkies.de

  • "Babylon Berlin": Vermarktung für Sky-Serie läuft an


    In knapp zwei Monaten beginnt Sky mit der Ausstrahlung seiner lange angekündigten Serie "Babylon Berlin". Die Erwartungen sind hoch, wie die inzwischen angelaufene Vermarktung zeigt. Im Programm laufen zudem bereits erste Teaser.



    Ab dem 13. Oktober strahlt Sky Atlantic HD die schon im Vorfeld viel beachtete Serie "Babylon Berlin" aus, die 2018 auch im Ersten zu sehen sein wird. Inzwischen hat Sky Media auch mit der Vermarktung der ersten deutschen Serien-Produktion des Pay-TV-Anbieters begonnen. Die Erwartungen in Unterföhring sind hoch: Wie der "Horizont" berichtet, bietet der Vermarkter neben der klassischen Spotbuchung auch zwei Sponsoren-Pakete an!


    Diese umfassen demnach Präsenz in Trailern, Programmsponsorings sowie die Einbindung in Social Media. Mit einer halben Million Euro schlägt das Co-Sponsoring zu Buche, das Hauptsponsoring ist gar für eine Million Euro zu haben und beinhaltet darüber hinaus auch eine Präsenz auf dem Premieren-Event in Berlin. Sky-Media-Geschäftsführer Martin Michel rechnet damit, dass die Nachfrage "sehr hoch sein wird", wie er "Horizont" sagte!


    Zugleich erklärte er, dass die inzwischen angelaufene Marketingkampagne die größte sein wird, die Sky hierzulande jemals für ein einzelnes Format gemacht hat. Sky-Programmchef Marcus Ammon ist von der Investition überzeugt: "Wir wollen Sky weiter in Richtung Entertainment und Fiction entwickeln und positionieren. Wir sind nicht nur der Fußballsender, sondern haben das richtige Programm für jedermann. Weltweit haben nahezu alle Pay-TV-Anbieter mit Eigenproduktionen angefangen, weil es das Profil des eigenen Angebots stärkt."


    Weitere Serien-Projekte sind zudem bereits in Planung: Aktuell arbeitet Sky auch an "Das Boot" und "Acht Tage". Vom Free-TV will man sich dabei klar abgrenzen: "Wir wollen komplexe, ambivalente Geschichten erzählen und bekommen daher auch kontroversere Stoffe angeboten", so Ammon gegenüber "Horizont".


    Quelle: dwdl.de

  • Überraschung: "Babylon Berlin" wandert zu Sky 1


    In wenigen Wochen wird "Babylon Berlin" seine TV-Premiere feiern, Sky hat nun einige Details zur Ausstrahlung verraten. Die 40-Millionen-Euro-Serie wandert etwas überraschend zu Sky 1, wo man auf Doppelfolgen setzen wird.




    Sky hat einige Infos zur TV-Premiere von "Babylon Berlin" bekanntgegeben. Das Prestige-Projekt des Bezahlsenders, das gemeinsam mit der ARD, Beta Film und X Filme entstanden ist, feiert wie bereits vor Wochen kommuniziert seine TV-Premiere am 13. Oktober. Diese findet dann aber nicht, wie bislang immer angekündigt, bei Sky Atlantic HD statt, sondern etwas überraschend bei Sky 1. Dort setzt man zudem auf Doppelfolgen. Die insgesamt 16 Folgen können also über acht Wochen hinweg gesehen werden. Sky 1 ist, anders als Sky Atlantic HD, für alle Kunden empfangbar.


    Vor allem der Senderwechsel überrascht, steht Sky 1 doch eher für leicht konsumierbare Unterhaltung. "Wir überprüfen bei jeder Produktion zu welchem Sender diese am besten passt. Sky Atlantic ist der Sender für die etwas spitzeren und komplexeren Serien. Beispiele hierfür sind 'Game of Thrones' oder 'House of Cards'. [...] Hinzu kommen als neue eigene Marken unsere Sky Originals. Auf Sky 1 laufen frische neue Programme, die ihren Schwerpunkt auf ein unterhaltendes Element legen. Beispiele hierfür sind 'Victoria' und 'Hooten & the Lady'", erklärte Sky-Programmchefin Elke Walthelm vor einem Jahr im Interview mit DWDL.de.


    Parallel zur Ausstrahlung bei Sky 1 werden die jeweiligen Folgen auch auf Sky Go, Sky On Demand und Sky Ticket auf Abruf zur Verfügung stehen. Darüber hinaus gibt es über die Streamindienste von Sky zusätzlich jede Woche direkt im Anschluss an die lineare Ausstrahlung die jeweils nächsten beiden Episoden in kompletter Länge zu sehen. Ab dem 24. November bringt Sky alle 16 Episoden als Boxset heraus, die Free-TV-Premiere von "Babylon Berlin" ist für Herbst 2018 im Ersten geplant!


    "Wir freuen uns, ab dem 13. Oktober die TV-Premiere von 'Babylon Berlin' präsentieren zu können", sagt Elke Walthelm heute. "Die Serie von Tom Tykwer, Henk Handloegten und Achim von Borries ist etwas ganz besonderes und daher möchten wir sie unseren Kunden auf möglichst flexible und umfassende Weise präsentieren - sei dies über unseren Entertainmentsender Sky 1, der allen Sky Kunden zur Verfügung steht, oder auf Abruf über Sky Go, Sky On Demand und Sky Ticket." Ein weiterer Grund für die Ausstrahlung bei Sky 1 ist wohl auch, dass es auf diesem Sender Unterbrecherwerbung gibt - bei Sky Atlantic HD nicht.


    "Babylon Berlin" ist die teuerste deutsche Serienproduktion aller Zeiten, für die 16 Folgen haben die beteiligten Unternehmen 40 Millionen Euro ausgegeben. Nach Informationen des Medienmagazins DWDL.de hat sich Netflix bereits die Rechte an der Serie gesichert und wird sie exklusiv in den USA zeigen.


    Quelle: dwdl.de

  • Ich weiß ja nicht, wie groß die Beteilung von ARD an dem Ganzen ist.
    Grundsätzlich finde ich es aber mehr als fragwürdig, wenn mit ÖR-Geld Sachen finanziert werden, die dann im Pay-TV verschwinden....

    Grüße
    ...jp


    DM900 / OE2.5 Experimental ... und sehr glücklich damit :)

  • Naja, nicht unbedingt für alle Kunden auf Sky1 empfangbar. :)

    DM 8000HD PVR / ;(† DM 7025+SS † :loudly_crying_face:
    DMMExp OE 2.0
    mit GP3.2
    Synology
    DS416play
    Teufel
    Concept S

  • Weiß nicht, was Du meinst / uns damit sagen wolltest.


    Und die Info, dass es auf SKY 1 gezeigt werden soll, macht den Vorgang nur skandalöser, da SKY 1 zu den Sendern gehört, mit denen SKY uns langsam aber sicher dahin führen möchte trotz Pay-TV auch noch Werbeunterbrechungen hinzunehmen.


    Zusammengefasst:
    Sky lässt sich den Content von den ÖR subventionieren, verkauft den Zugang als Abo und streicht noch die Werbeeinnahmen ein. Als Pay-TV Kunde, der die Haushaltsabgabe abführt, zahlt man also drei Mal dafür :frowning_face:


    Und dass ich Sky 1 empfangen kann macht die Sache kein bisschen besser.

    Grüße
    ...jp


    DM900 / OE2.5 Experimental ... und sehr glücklich damit :)

    Einmal editiert, zuletzt von juanito_perez ()

  • Ich habe mich keineswegs auf deinen Post bezogen. Es ging darum, dass ICH, als Sky KUNDE, mit meiner BOX, KEIN Sky1 empfangen kann. In Bezug auf "[...]der allen Sky Kunden zur Verfügung steht[...]".
    Dachte man erkennt auf was ich hinaus wollte und die Ironie dahinter.


    Was deine Aussagen betrifft, so stimme ich dir da komplett zu.

    DM 8000HD PVR / ;(† DM 7025+SS † :loudly_crying_face:
    DMMExp OE 2.0
    mit GP3.2
    Synology
    DS416play
    Teufel
    Concept S

  • Nun, aus Sicht von Sky haben alle Kunden einen zertifizierten Receiver, weil die AGB ja auch ausdrücklich nichts anderes erlauben :winking_face:

    Grüße
    ...jp


    DM900 / OE2.5 Experimental ... und sehr glücklich damit :)

  • Zwei weitere "Babylon Berlin"-Staffeln schon in Planung


    Erst in wenigen Tagen feiert "Babylon Berlin" seine Premiere bei Sky, dennoch laufen bereits Vorbereitungen für zwei weitere Staffeln. Das hat ARD-Degeto-Chefin Christine Strobl nun in einem Interview mit der Funke Mediengruppe verraten.




    An diesem Donnerstag feiert mit "Babylon Berlin" die heiß erwartete Serie von Sky und ARD ihre Weltpremiere - standesgemäß natürlich in Berlin. Mitte Oktober wird sie dann einem großen Publikum zugänglich gemacht, die 16 Folgen von "Babylon Berlin" laufen dann wöchentlich bei Sky 1. Und während Serien-Deutschland gespannt auf die Hochglanz-Produktion wartet, laufen hinter den Kulissen schon die Vorbereitungen für eine Fortsetzung.


    Offiziell sind die kommenden 16 Folgen in zwei Staffeln geteilt, auch wenn sie nun in einem Rutsch gezeigt werden. Zwei weitere Durchläufe sind derzeit schon in Planung, das hat ARD-Degeto-Chefin Christine Strobl in einem Interview mit der Funke Mediengruppe angekündigt. "Wir steigen jetzt in die Drehbuchentwicklung ein und werden in den kommenden Tagen den Drehbuchentwicklungsvertrag unterschreiben", sagt Strobl. Auch die Finanzierung für die dritte und vierte Staffel würde prinzipiell stehen. "Unsere internationalen Partner sind schon heute bereit, Geld in eine dritte und vierte Staffel zu stecken, weil sie sich refinanzieren konnten." Entstanden ist "Babylon Berlin" in Zusammenarbeit mit Beta Film und X Filme. Die Serie wurde in alle wichtigen TV-Märkte verkauft, in den USA wird sie etwa bei Netflix zu sehen sein (DWDL.de berichtete).


    Natürlich kann es aber auch passieren, dass das Publikum "Babylon Berlin" nicht annimmt und die Serie auch von Kritikern zerrissen wird - ganz sicher kann man sich da ja nie sein. "Natürlich haben wir eine bestimmte Erwartung an diese Serie und würden sie nicht fortsetzen, wenn sie dem Zuschauer partout nicht gefällt", sagt Strobl. Dennoch glaube man an das Projekt, deshalb starte man ja auch gleich mit 16 Folgen in zwei Staffeln!


    Für die 16 bestehenden Folgen legten alle Beteiligten etwas weniger als 40 Millionen Euro auf den Tisch. Zuletzt gab es im Boulevard einige Schlagzeilen, die die ARD für diese Summe kritisierten - die Serie läuft dort erst im kommenden Jahr. Im Interview mit der Funke Mediengruppe erklärt Strobl, dass eine Sendeminute von "Babylon Berlin" in etwa so viel koste wie eine Sendeminute des "Tatort". Insgesamt zahle man mehr als Sky, was schlicht an der Tatsache liege, dass man mit der Free-TV-Ausstrahlung voraussichtlich deutlich mehr Menschen erreichen werde als Sky. Den größten Teil der Kosten habe man durch Verkäufe ins Ausland aber schon wieder reingeholt.


    Quelle: dwdl.de

  • "Babylon Berlin": "Ein Sittengemälde im Krimi-Gewand"


    Mit ihrer Erzählung aus dem Berlin der 20er Jahre haben Tom Tykwer, Henk Handloegten und Achim von Borries eine düster-bunte Welt erschaffen, wie sie in deutschen Serien sonst höchst selten ist. Im Interview spricht das Trio über die komplexe Inszenierung, den Bruch mit Sehgewohnheiten - und Zeitmaschinen.




    „Babylon Berlin“, die erste Kooperation von ARD und Sky, erzählt die Geschichte des Kommissars Gereon Rath (gespielt von Volker Bruch), der aus Köln nach Berlin versetzt wird, um dort mit der Sittenpolizei einen Pornoring auszuheben. In Berlin lernt Rath die junge Charlotte Ritter (Liv Lisa Fries) kennen und landet schließlich bei der Mordkommission.


    Die Filmemacher Tom Tykwer, Henk Handloegten und Achim von Borries haben gemeinsam das Drehbuch geschrieben und Regie geführt.


    Herr Tykwer, Sie haben mal in einem Interview gesagt, ein Stoff eigne sich nur dann zur Adaption, wenn man sich konstruktiv von ihm emanzipieren könne. Wie haben Sie sich bei „Babylon Berlin“ konstruktiv von Volker Kutschers Romanvorlage emanzipiert?


    Tykwer: Zuerst einmal war die Romanreihe die ideale Basis, um unsere Vision eines Sittengemäldes zu entwickeln, das ein Berlin der Zwanziger Jahre zeigt. Unser Interesse an dieser Zeit ließ sich zunächst gar nicht in eine konkrete Geschichte pressen – bis wir „Der nasse Fisch“ von Volker Kutscher entdeckt haben. Ich glaube, man tut einem Roman nicht gut, wenn man ihn soldatisch treu in einem anderen Medium nacherzählt und bebildert – eher dann, wenn man die Vision des Buchs beschützt und seinen eigenen Weg damit findet. Wir hatten die Möglichkeit, Vorlagen auszuschmücken und auszubauen, die Kutscher uns mit Nebenfiguren, manchmal auch nur in Nebensätzen geliefert hat. Das Format Serie hat sehr dabei geholfen. Die beiden abgedrehten Staffeln basieren ausschließlich auf dem erstem Roman.


    „Babylon Berlin“ ist mit rund 40 Millionen Euro für 16 Folgen die erste deutsche Serie, die mit den Produktionsbudgets amerikanischer Projekte mithalten kann …


    Handloegten: In den vergangenen Jahren gab es aus Deutschland einige Zwei- und Dreiteiler, die vergleichbar oder noch besser ausgestattet waren. Aber sicher: Mit 2,4 Millionen Euro pro Episode ist „Babylon Berlin“ keine Low-Budget-Produktion.


    Trotzdem: Was ist eigentlich so teuer daran, gute Geschichten zu erzählen?


    Handloegten: Das Berlin des Jahres 1929 existiert ja nicht mehr! Wir leben alle drei selbst in dieser Stadt und haben uns intensiv mit dieser historischen Epoche beschäftigt. Da kann man nicht einfach nach Prag oder Budapest fahren, wo es so ähnlich aussieht, und beim Dreh so tun, als würde das nicht auffallen. In Babelsberg hatten wir stattdessen die Möglichkeit, die „Neue Berliner Straße“ aufzubauen. Das war ein enormer Aufwand. Auch weil es zum Beispiel schwierig ist, genügend Fahrzeuge aus der Zeit zu bekommen. Unser Kostümbildner Pierre-Yves Gayraud hat selbst die Komparsen bis zur Unterwäsche mit zeitgenössischer Kleidung ausgestattet, weil sich die Leute dann ganz anders bewegen. Uns war klar, dass wir die Stadt nicht so rekonstruieren können, wie sie einmal war – aber wir konnten unsere eigene, plausible Version davon erschaffen. Das kostet.


    Sie haben zum Teil mit bis zu drei Einheiten parallel gearbeitet: War das die größte Herausforderung während der Dreharbeiten?


    Tykwer: Zumindest erfordert es eine ziemlich ausgefeilte Logistik. Ich war schon bei einigen großen Produktionen dabei, aber etwas derart Komplexes hab ich vorher auch noch nie erlebt.


    Was genau hat Sie an der Zeit gereizt, aus der Sie mit „Babylon Berlin“ erzählen?


    Von Borries: Wenn man sich näher damit beschäftigt, ist es frappierend, wie ähnlich die Stadt von damals der von heute ist – modern, radikal, voller Menschen aus unterschiedlichen Ländern. Berlin war damals ein Mythos und ist es heute wieder. Und ich glaube, wenn man etwas über Deutschland im 20. Jahrhundert erzählen will, muss man in der Zeit der Weimarer Republik anfangen. Dort sind die Grundlagen unserer Gesellschaft gelegt, für Demokratie, Gleichberechtigung, Kunst und Kultur. In dieser Zeit liegen unsere Wurzeln – die in den Jahren danach auf krasse Weise gekappt wurden.


    Handloegten: Es sah doch viel mehr danach aus, dass dieser Entwurf gelingen könnte, als dass alles in so kurzer Zeit zusammenbricht und die Nationalsozialisten an die Macht kommen. Auch für unsere Protagonisten ist die damalige Gesellschaft ein Entwurf, für den es sich zu kämpfen lohnt. Niemand hat damals erwartet, dass ein paar Wahnsinnige am rechten Rand auftauchen und sich halten. Gewisse Ähnlichkeiten zu heute sind nicht ganz von der Hand zu weisen.


    Sind Vergleiche zu heute nicht arg bemüht? Die Weimarer Republik ist ja eben nicht aus einer Zeit der Stabilität entstanden. Viele Leute sind womöglich ähnlich verunsichert von der rasanten Entwicklung. Aber niemand wohnt mit der kompletten Großfamilie im Sud einer winzigen Altbau-Hinterhofwohnung und leidet unter mangelnder Gesundheitsversorgung. Die Standards sind völlig andere.


    Tykwer: Natürlich kommen wir aus einer Epoche, in der sich die Demokratie hat stabilisieren können und die Lebensumstände für viele Menschen ungleich besser sind als zur damaligen Zeit, in der das Land gefühlt gerade erst dem Krieg entronnen war, die Inflationskrise überlebt hatte und den meisten eigentlich noch die Monarchie im Kopf und in den Knochen steckte. Das war ein Land, in dem Demokratie erst ausprobiert wurde. Es gab ein großes Maß an politischer Auseinandersetzung – aber zu genau der Zeit, zu der wir mit unserer Erzählung ansetzen, auch einen großen Trieb, das Experiment gelingen zu lassen. 1929 hatte sich die wirtschaftliche Lage gebessert. Die Leute fingen an, die Vorteile des neuen Systems zu genießen. Frauen hatten ganz neue Möglichkeiten, und die Chance der Menschen, sich außerhalb ihres Arbeitsraums zu verwirklichen, war vielleicht einzigartig auf der Welt, weil es in Berlin – anders als in Paris – ein viel breiter gefächertes, weniger elitäres Nachtleben gab.


    Und das vor dem für uns heute schockierenden Hintergrund, dass schon dreieinhalb Jahre später alles komplett auf den Kopf gestellt wurde! Damals hatte niemand eine Vorstellung davon. Genau so wollten wir unsere Charaktere inszenieren: mit einer grundlegenden Naivität. Ich glaube schon, dass das etwas ist, das wir im vergangenen Jahr beim Brexit und der amerikanischen Wahl so ähnlich wieder erlebt haben.


    Vom aufkeimenden Nationalsozialismus ist bei „Babylon Berlin“ anfangs noch keine Rede.


    Tykwer: Genau. Bis zum Ende der ersten Staffel wird der Name „Hitler“ nur ein einziges Mal erwähnt – und das auch nur als Witz. Weil die Figuren einfach nicht finden, dass das zu dieser Zeit besprechungswürdig wäre.


    Weiterlesen auf Seite 2: Tykwer, Handloegten und von Borries über Zeitmaschinen-Experimente, die jungen Hauptdarsteller und Sehgewohnheiten der deutschen TV-Zuschauer.


    Zu Beginn des Projekts haben Sie die Intention geäußert, Berlin quasi zum dritten Hauptprotagonisten zu machen. Herr von Borries sagt, die Serie sei eine „Liebeserklärung an unsere Wahlheimat“. Wenn man sich die Metropole zwischen Laster, Gewalt und Verbrechen in der Serie ansieht: Ist es nicht eher die Liebeserklärung an einen Abgrund?


    Von Borries: Der Abgrund, den wir zeigen, ist dem Genre und der Tatsache geschuldet, dass wir unterhalten wollen. Das Berlin, das Sie sehen, ist aber dasselbe, in dem es eine Aufsteigerin wie unsere Hauptprotagonistin Charlotte Ritter ganz nach oben schaffen will. Berlin ist die Stadt, in der man sich immer neu erfinden kann. Das ging mir übrigens genauso: Ich fand es in München ganz schwierig, sich einen eigenen Raum zu erobern. Deswegen bin ich 1989 hergekommen. Der Platz, den diese Stadt bietet, die Nischen, die Ecken – das macht für mich Berlin aus.


    Straßen und Plätze sehen in vielen Szenen beeindruckend nah, manchmal irritierend vertraut aus. Besteht nicht Gefahr, dass die Protagonisten hinter der Gewaltigkeit dieses Eindrucks zurücktreten müssen?


    Tykwer: Ich bin mir ziemlich sicher, dass uns das nicht passiert ist. Die Annäherung an die Stadt selbst war für uns nie eine äußerliche. Der Film ist nur dann interessant, wenn die Stadt durch die Figuren entdeckt und erlebt wird. Jeder Blick, insbesondere von unseren Helden, muss ein subjektiver sein. Das hat eine inhaltliche, aber auch formale Konsequenz. Weil man nicht in einer imposanten Totalen verweilt, sondern das Gefühl zu vermitteln versucht, mit den Schauspielern in einer Zeitmaschine zurück gegangen zu sein, um sich im Berlin von damals so natürlich wie möglich zu bewegen. Das ist irre aufwändig. Aber die Zuschauer spüren glaube ich, dass der Film nicht ausstellen will. Dass er Berlin erlebt, nicht präsentiert.


    Wie kam es zur Entscheidung, die beiden Hauptrollen mit Volker Bruch und Liv Lisa Fries zu besetzen, die noch nicht so vielen Zuschauern bekannt sind?


    Von Borries: Beim Casting hat sich herausgestellt, dass das die beiden sind, für die die Hauptrollen geschrieben waren. Das war eine der Entscheidungen, für die wir unser 2:1-Prinzip außer Kraft gesetzt haben, um sie einstimmig zu dritt zu treffen. Wir haben uns in die beiden verliebt.


    Ich hab das Gefühl, die Serie lässt sich sehr viel Zeit, die Zuschauer in ihre Welt zu holen. Aber dann schaukelt sich die Stimmung von Folge zu Folge immer weiter auf – bis zur ersten großen Explosion, der Niederschlagung der Mai-Demo der KPD. Auf diese Verzögerung müssen sich die Zuschauer einlassen wollen.


    Von Borries: Richtig, aber diesen Atem brauchen Sie bei Serien immer. In „Breaking Bad“ ist Walter White ja auch nicht sofort der Crystal-Meth-König von Albuquerque.


    Tykwer: Bei einem guten Buch darf und will der Leser genauso wenig nach der fünften Seite wissen, welche Dämonen die Helden reiten. Vor allem bei den Hauptprotagonisten war es uns ein großes Anliegen, ihre Geheimnisse zu wahren und erst langsam zu lüften, weil auch die Figuren sich selbst erst mit der Zeit kennenlernen. „Babylon Berlin“ funktioniert quasi wie ein zwölfstündiger Film.


    Es gibt keine durchgängige Episodenstruktur, die Folgen gehen alle sehr unterschiedlich zu Ende. Am beeindruckendsten ist vielleicht die Collage der Gewalt und der menschlichen Abgründe zum Varietétanz von „Zu Asche, zu Staub“ am Ende der ersten Doppelfolge – kein Wort wird da gesprochen, dennoch überschlagen sich die Ereignisse. Haben Sie keine Sorge, „Babylon Berlin“ könnte zu wenig dem entsprechen, was das Publikum von deutschen Serien gewohnt ist?


    Von Borries: Natürlich muss man Gewohnheiten ernst nehmen, auch deshalb erzählen wir das Sittengemälde im Gewand einer Kriminalgeschichte. Man darf Gewohnheiten aber auch nicht überschätzen. Auf Sky sehen die Zuschauer schon jetzt Serien, die mit ihren Erwartungen spielen und aus dem Rahmen fallen. So lange eine Erzählung unterhaltsam ist, kann man glaube ich vieles ausprobieren.


    Handloegten: Vor allem lässt sich nicht postulieren, etwas Neues schaffen zu wollen, wenn man dann einfach das wiederholt, was schon da ist. Film ist eine visuelle Kunst, deshalb erzählen wir auch visuell.


    Das verstehe ich schon. Es ist nur nichts, woran das deutsche Fernsehpublikum in den vergangenen Jahren intensiv gewöhnt worden wäre.


    Handloegten: Ich glaube, da unterschätzen Sie das Publikum. Gerade im Krimi-Genre sind die Zuschauer hierzulande sehr gebildet. Die Vielfalt alleine des „Tatort“-Formats spricht für sich.


    Gab es einen Punkt, an dem Sie überlegt haben, wie „Babylon Berlin“ als Film geworden wäre, Herr Tykwer?


    Tykwer: Visuell wahrscheinlich sehr ähnlich. Im Laufe der Dreharbeiten ist uns klar geworden, dass man ja gar nicht loslässt vom erzählerischen Gestus, den man hat, wenn man fürs Kino arbeitet. Die Bedingungen sind vielleicht andere und in vielen Situationen muss man anders denken. Aber im Prinzip sieht die Serie genau so aus wie den Film, den ich gedreht hätte.


    Wobei ausgerechnet die Serie mit ihrer Optik nun der visuellen Ästhetik des Kinos der damaligen Zeit eine ständige Reverenz erweist – schon durch den Vorspann, der völlig anders funktioniert als man das von den meisten modernen Serien gewöhnt ist!


    Von Borries: Wir haben einfach versucht, uns in diese Zeit hineinzuknien. Und wenn man uns lässt, machen wir das auch noch für drei weitere Staffeln!


    „Babylon Berlin“ läuft ab 13. Oktober freitags um 20.15 Uhr in Doppelfolgen auf Sky 1 und 2018 im Ersten.


    Quelle: dwdl.de

  • "'Babylon Berlin' soll für uns erst der Anfang sein"


    Die Erwartungen an "Babylon Berlin" sind hoch, doch für Sky ist die Hochglanz-Serie schon vor der Ausstrahlung ein Erfolg - sagt zumindest Programmchefin Elke Walthelm im DWDL.de-Interview. Dennoch sei die Anspannung im gesamten Haus zu spüren.



    Frau Walthelm, die Premieren-Events von "Babylon Berlin" liegen hinter Ihnen und der TV-Start steht unmittelbar bevor. Was kann jetzt eigentlich noch schiefgehen?


    Wir sind sehr zufrieden mit der bisher sehr positiven Resonanz und sind davon überzeugt, dass uns allen mit "Babylon Berlin" etwas Herausragendes gelungen ist. Aber natürlich steht der letzte Realitätscheck noch aus, also die Frage, ob unsere Kunden und Zuschauer das genauso sehen. Deswegen sind wir sehr gespannt auf die Zahlen der nächsten Monate. Anders als im Free-TV ist für uns nicht die eine Erstausstrahlung am Freitagabend wichtig, sondern das Interesse über die kommenden Wochen hinweg.


    Abgerechnet wird also Ende des Jahres?


    Ganz genau. Wir bieten den Zuschauern ganz unterschiedliche Möglichkeiten, "Babylon Berlin" zu sehen. Neben der Erstausstrahlung gibt es zahlreiche Wiederholungs-Termine im linearen Programm, dazu kommt die Möglichkeit "Babylon Berlin" jederzeit flexibel über Sky Go, Sky On Demand und Sky Ticket abzurufen. Ab Dezember wird zudem das ganze Boxset von Babylon Berlin zur Verfügung stehen, sodass die Zuschauer die Gelegenheit bekommen, alle 16 Folgen am Stück zu sehen.


    Ist die Anspannung im Haus zu spüren?


    Am Freitag werden alle Sky Offices im "Babylon Berlin"-Stil gebrandet sein, um auch die Mitarbeiter in 20er-Jahre-Stimmung zu versetzen. Aber schon jetzt liegen Anspannung und Vorfreude im gesamten Haus in der Luft. Es gibt einen noch nie da gewesenen Fokus auf einen eigenen Content und nicht zu vergleichen mit der Ausstrahlung einer weiteren Staffel von zum Beispiel "Game of Thrones". Schließlich sind wir frühzeitig selbst ins Risiko gegangen, um auf Initiative von X Filme die Finanzierung von "Babylon Berlin" gemeinsam mit den Partnern ARD Degeto und Beta Film zu ermöglichen - ohne zu diesem Zeitpunkt zu wissen, dass das Ergebnis so besonders sein wird.


    Was macht "Babylon Berlin" für Sie so besonders?


    Es ist das erste Mal, dass sich ein deutsches Serien-Projekt auf Augenhöhe mit internationalen Standards befindet. Das ist Hollywood made in Germany und soll für uns erst der Anfang sein. Gleichzeitig haben wir es mit einer großartig erzählten Geschichte zu tun, in deren Mittelpunkt ungewöhnliche Charaktere stehen. Für die Serie spricht auch, dass sie in einer Zeit spielt, die noch nicht zu oft erzählt wurde. Und sie ist mit all ihren Gegensätzen wahnsinnig spannend. Ich bin deshalb absolut überzeugt davon, dass "Babylon Berlin" einen Nerv der Zeit treffen wird.


    Mancher wundert sich allerdings, dass die Serie bei Sky 1 läuft, also auf einem Sender, der eigentlich eher für leichte Unterhaltung gedacht ist.


    Unser oberstes Ziel war es, möglichst viele Kunden mit "Babylon Berlin" in Kontakt zu bringen. Sky 1 ist ein Sender, der allen Sky-Kunden zur Verfügung steht und sich mit seiner breiten Zielgruppe großer Beliebtheit erfreut. Daher haben wir uns für ihn entschieden. Es ist bei "Babylon Berlin" letztlich so, wie bei anderen Serien auch: Man muss das Publikum zunächst anfixen, um eine Sucht auszulösen.


    Wann ist "Babylon Berlin" für Sky ein Erfolg?


    "Babylon Berlin" ist schon heute ein Erfolg, weil wir es geschafft haben, Sky Teil der Diskussion um anspruchsvolle Serien auf internationalem Niveau "made in Germany" werden zu lassen. Die ebenso positive wie umfangreiche Berichterstattung in den Medien hat unsere bereits hohen Erwartungen noch übertroffen. An genau diesen Qualitätsstandard von "Babylon Berlin" wollen wir uns auch bei unseren nächsten eigenen Produktionen orientieren, also bei "Das Boot", "Acht Tage", und "Der Pass".


    Dennoch sind Sie auch abhängig vom Publikumserfolg, insbesondere wenn wir an die Free-TV-Ausstrahlung in der ARD denken, die erst in einem Jahr stattfinden soll. Wäre eine Fortsetzung von "Babylon Berlin" theoretisch ohne den öffentlich-rechtlichen Partner denkbar?


    Wie bisher auch werden wir alle Entscheidungen gemeinsam mit den Partnern treffen. Aber natürlich wünschen wir uns, dass "Babylon Berlin" auch für die ARD ein Erfolg wird. Ich bin mir sicher, dass die ARD ebenso wie Sky vom Hype um die Serie profitieren wird!


    Sie würden sich also erneut auf eine solche Partnerschaft einlassen?


    Wir sind für alle Modelle offen, von komplexen Koproduktions-Partnerschaften wie bei "Babylon Berlin" über internationale Sky Projekte, für die wir mit Sky UK und Sky Italia zusammenarbeiten, bis hin zur eigenständigen Umsetzung von Ideen. Am Ende geht es immer darum, unseren Abonnenten den bestmöglichen Inhalt zu bieten!



    Quelle: dwdl.de

  • Serienhoffnung "Babylon Berlin": Einladung zur Hypnose


    Düsterer Krimi? Oder Abbild der Gesellschaft in der Weimarer Republik? "Babylon Berlin" will beides sein - und neue Maßstäbe für deutsche TV-Produktionen setzen. Anfangs lässt sich die Serie viel Zeit, die Zuschauer in ihre Welt mitzunehmen. Doch die Geduld lohnt sich.



    Atmen Sie ganz ruhig – ein. Und wieder aus. Versuchen Sie nicht, Ihre Gedanken zu ordnen. Lassen Sie einfach los. Und denken nicht an die Werbekampagne mit den unpassend albernen Sprüchen, die Ihnen gerade überall begegnet. Für diese Serie, von der alle reden. Denken Sie nicht an die mit Abstand teuerste deutsche TV-Produktion der vergangenen Jahre. Sondern an das, was eine gute Serie wirklich ausmacht.


    Was uns als Zuschauer dazu bringt, eine Episode nach der nächsten zu verschlingen. Weil etwas gelungen ist, das über reine Ablenkung oder Unterhaltung hinausgeht. Denken Sie daran, wie es sich anfühlt, in eine völlig fremde Welt einzutauchen und sich als unsichtbarer Beobachter darin zu bewegen, während sich um Sie herum das Schicksal der Protagonisten entlädt.


    „Babylon Berlin“ beginnt mit einer Hypnose. „Atmen Sie ganz ruhig“, lässt sich Kommissar Gereon Rath von einem (zu diesem Zeitpunkt) Unbekannten in Trance reden. „Versuchen Sie nicht, Ihre Gedanken zu ordnen.“ Die Gedanken kommen ohnehin unkontrollierbar angerast, schießen aus dem Kopf des Hypnotisierten ins Blickfeld des Zuschauers, bis sich der Alptraum in einem langen Schrei entlädt. Dann läuft zum ersten Mal der Vorspann, wie eine Filmprojektion, in deren pulsierendem Mittelpunkt sich der Serientitel förmlich eingefräst hat.


    Man übertreibt nicht, wenn man behauptet, dass sich „Babylon Berlin“ vom ersten Augenblick an große Mühe gibt, die eigene Andersartigkeit herauszustellen. Die Produktion soll ein für alle Mal beweisen, dass deutsche Serien mit den vielgelobten amerikanischen Vorbildern nicht nur mithalten können. Sondern auch völlig neue Akzente setzen.


    Um die Finanzierung des teuren Projekts zu stemmen, haben sich der Pay-TV-Sender Sky und die öffentlich-rechtliche ARD zusammengetan. Gemeinsam mit Henk Handloegten und Achim von Borries („Was nutzt die Liebe in Gedanken“) hat Tom Tykwer („Lola rennt“, „Cloud Atlas“) nicht nur die Bücher geschrieben, inspiriert von Volker Kutschers Roman Zwanziger-Jahre-Krimi „Der nasse Fisch“, sondern auch Regie geführt. (Hier geht’s zum DWDL.de-Interview mit den Machern.) In Potsdam-Babelsberg hat Tykwers Produktionsfirma X-Filme das Berlin der Weimarer Republik als Kulisse neu aufgebaut. Die Voraussetzungen waren also hervorragend.


    Wer steht auf der richtigen Seite?
    Gerade weil alles so perfekt klingt, ist es leicht, skeptisch zu sein, ob die Produktion die an sie gestellten Hoffnungen erfüllen kann. Zumal die seit Monaten von den Auftraggebern veranstaltete Hype-Inszenierung zunehmend anstrengender geworden ist. Dabei hat es „Babylon Berlin“ verdient, nicht (nur) als Phänomen betrachtet zu werden. Sondern auch: als Geschichte, die ihr Publikum einfangen und überzeugen muss.


    Die erzählt davon, wie der junge Kommissar Rath (gespielt von Volker Bruch) aus Köln nach Berlin versetzt wird, um dort mit den Kollegen einen Pornoring auszuheben. Rath handelt in vielen Momenten unkontrolliert, fast naiv, ist aber gleichzeitig nicht unsympathisch – und trotzdem schrecklich kaputt. Aber das sind die meisten, die es geschafft haben, aus dem Krieg wieder nachhause zu kommen, um ihn herum auch.


    In Berlin trifft Rath auf Charlotte Ritter (Liv Lisa Fries), die sich und ihre Familie mit gelegentlichen Tippaufträgen im Polizeipräsidium über Wasser hält, der „Roten Burg“ am Alexanderplatz. Gleichzeitig hegt Lotte die Ambition, aufzusteigen – Sie will „zur Mord“. Dahin, wo auch Rath später landen wird, um sich gegen das Verbrechen und Korruption zu stemmen, die sich in der Metropole stetig ausbreiten. Bei der ersten Begegnung fragt sie frech: „Wo kommen Sie’n her? Aus’m Mittelalter?“ Und Rath antwortet irritiert, aber wahrheitsgetreu: „Aus Köln.“


    Die ersten beiden Episoden lassen sich erstaunlich viel Zeit damit, die Zuschauer an die wesentlichen Schauplätze mitzunehmen und all die Charaktere einzuführen, von denen noch nicht ganz klar ist, auf welcher Seite sie eigentlich stehen – allen voran der zwielichtige Oberkommissar Bruno Wolter (ganz hervorragend gespielt von Peter Kurth). Aber genau das macht den Reiz der Serie aus.


    Die Kamera folgt den Protagonisten über die – zum Teil seltsam vertraut wirkenden – Plätze der großen Stadt, hinein in Hinterhöfe, dunkle Gassen, heruntergekommene Altbauwohnungen. Aber auch in glanzvolle Tanzsäle wie den des „Moka Efti“, wo sich die Großstadtbewohner abends ins Fieber amüsieren. Viele Figuren geben erst mit der Zeit preis, was sie antreibt. Und wer wissen will, wie der von russischen Revolutionären entführte geheimnisvolle Goldzug ins Bild passt, muss abwarten.


    Abbild einer faszinierenden Zeit
    Auf eine klassische Episodenstruktur mit wiederkehrenden Mustern haben Tykwer und seine Kollegen bei der Inszenierung verzichtet, Cliffhanger wechseln sich mit ungewöhnlichen Handlungs-Collagen und langen Tanzszenen ab. In Folge vier explodiert die Stadt gleich zu Beginn kriegsartig, als die Berliner Polizei mt brutalen Mitteln die Mai-Demonstration der Arbeiter niederschlägt. (Und Kommissar Rath gerät mitten hinein.)


    Geschickt verknüpft „Babylon Berlin“ historische Ereignisse mit dem Schicksal seiner Hauptprotagonisten, um nicht nur eine Kriminalgeschichte zu erzählen. Sondern auch ein Abbild einer faszinierenden Zeit zu schaffen, in der eine Gesellschaft zwischen Kriegsverarbeitung und zum Greifen naher Moderne taumelt, bevor sich der Nationalsozialismus mit langsamem Donnergrollen ankündigt!


    Sollte diese Intensität über die von Sky vorab gezeigten vier Folgten hinaus gehalten werden, könnte sich „Babylon Berlin“ tatsächlich zu einer der herausragendsten TV-Produktionen der vergangenen Jahre entwickeln. Was freilich noch nichts darüber sagt, ob ein Millionenpublikum die lineare Geduld dafür aufbringt, wenn das vielschichtige Drama im kommenden Jahr im Ersten läuft. Immerhin sind auch ambitionierte Projekte wie „Im Angesicht des Verbrechens“ und „Deutschland 83“ bereits daran gescheitert, mit den Sehgewohnheiten einer ausreichend großen Zahl an TV-Zuschauern zu brechen!


    An der erzählerischen Qualität der Produktion und dem Beleg dafür, dass deutsche Serien nicht zwangsläufig in Krankenhäusern, Klostern oder auf Autobahnen spielen müssen, ändert das freilich nichts.


    „Babylon Berlin“ beginnt mit Hypnose. Und entwickelt sich im Laufe der Erzählung selbst zu einer. Mehr kann man von einer Serie eigentlich nicht erwarten.


    Quelle: dwdl.de

  • Sky: Schwierigkeiten zum Start der Serie Babylon Berlin


    Mit viel Medienrummel startete am Freitag, den 13. Oktober auf Sky die deutsche Fernsehserie, die im Berlin der Zwanziger Jahre spielt. Doch Sky-TV-Abonnenten, die den Start über Abrufangebote schauen wollten, guckten in die Röhre.


    Zum vielbeachteten Start der historischen Fernsehserie "Babylon Berlin" hat es am Freitagabend Probleme beim Pay-TV-Sender Sky gegeben. Die Serie lief zum eigentlichen Start um 20.15 Uhr nicht über die Abrufangebote wie Sky Ticket, worüber sich Nutzer über Twitter beschwerten. Ein Sky-Sprecher bestätigte diese Probleme auf dpa-Anfrage.


    Mit den Abrufangeboten kann man Sky-Programme unabhängig von einer bestimmten Ausstrahlungszeit anschauen, also quasi jederzeit. Die Ausstrahlung von "Babylon Berlin" über die linearen Sky-Fernsehsender und den Livestream ab 20.15 Uhr habe reibungslos funktioniert, erklärte der Sprecher weiter. Nach Ausstrahlungsende der ersten Doppelfolge (21.45 Uhr) hätten dann auch die Abrufangebote funktioniert. Die Gründe für die Panne waren zunächst unbekannt!


    "Babylon Berlin" ist ein Gemeinschaftsprojekt von Sky und ARD. Die Serie läuft zunächst im Pay-TV und ein Jahr später im öffentlich-rechtlichen Programm. Die Serie führt ins Berlin 1920er Jahre.



    Quelle: heise.de

  • Sky1: Serienhoffnung "Babylon Berlin" startet ordentlich



    Schon lange steckten in keiner deutschen Serie mehr so viele Hoffnungen wie in der ARD-Sky-Koproduktion "Babylon Berlin". Der Start verlief im Pay-TV bei Sky1 am Freitagabend nun zumindest schon einmal ordentlich.


    Viel wurde über die Serienhoffnung "Babylon Berlin" bereits geschrieben, seit dem Freitagabend ist sie bei Sky1 nun auch endlich zu sehen. Der Start verlief dabei für Sky durchaus ordentlich. 169.000 Zuschauer haben die erste Doppelfolge auf Sky1 im linearen Fernsehen gesehen, womit das vergleichsweise kleine Sky1 0,6 Prozent erreichte. In der Zielgruppe der 14- bis 59-Jährigen schalteten 130.000 Zuschauer die Premiere von "Babylon Berlin" ein, womit Sky1 einen Marktanteil von 0,9 Prozent erreichte. Rechnet man die Wiederholung am späteren Abend mit ein, sahen insgesamt 270.000 Zuschauer den Auftakt.


    Entscheidend wird für Sky aber ohnehin, wie sich "Babylon Berlin" in den kommenden Wochen über die non-linearen Wege schlägt. Am ersten Abend erreichte die ARD-Koproduktion hier nach Sky-Angaben immerhin schon einmal weitere 76.000 Zuschauer. Bei Sky freut man sich aber auf jeden Fall sehr über die Werte vom ersten Abend!


    “Babylon Berlin setzt einen völlig neuen Maßstab: Es ist das erste Mal, dass sich ein deutsches TV-Serien-Projekt auf Augenhöhe mit internationalen Standards befindet. Wir freuen uns, dass sich schon zum Start der Serie so viele Sky Kunden von der einmaligen Qualität und der faszinierenden Geschichte im Berlin der 20ger Jahre haben begeistern lassen", kommentiert Elke Walthelm, Executive Vice President Content, den Start von "Babylon Berlin".


    An Hits wie "Game of Thrones" oder "The Walking Dead" kam der Neustart aus Quotensicht nachvollziehbar noch nicht heran – diese Serien auch international etabliert, können bereits viele Fans vorweisen und haben im Falle von "The Walking Dead" mit Fox auch eine größere Empfangsbasis. Die Zombies treiben seit diesem Freitag außerdem auch wieder bei RTL II ihr Unwesen und kehrten dort sehr gut zurück. 670.000 Zuschauer sahen die erste Folge der siebten Staffel, bei der zweiten blieben anschließend noch 560.000 Zuschauer dran. In der Zielgruppe erreichte RTL II mit dem Staffelauftakt 430.000 Zuschauer und gute 7,1 Prozent. Die zweite Folge wurde ab Mitternacht von 400.000 Zuschauern gesehen und bescherte dem Sender tolle 9,6 Prozent.


    Quelle: dwdl.de