Amazon mit starken Zahlen, Amazon Prime wird teurer

  • Amazon mit starken Zahlen, Amazon Prime wird teurer



    Amazon begeistert Anleger mit einem mehr als verdoppelten Gewinn im Auftaktquartal. Zu den Angriffen von US-Präsident Donald Trump hält der Konzern sich indes weiter bedeckt. Dafür wurden deutlich höhere Preise für Prime-Abos angekündigt.


    Der boomende Internethandel und florierende Cloud-Dienste haben Amazons Geschäft zu Jahresbeginn beflügelt. Im ersten Quartal des laufenden Amazon-Geschäftsjahrs stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 43 Prozent auf 51 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn kletterte von 724 Millionen auf 1,6 Milliarden Dollar. Damit wurde erneut die Milliardenmarke geknackt, was im Vorquartal erstmals gelungen war.


    Für eine Überraschung sorgte Finanzchef Brian Olsavsky nach Vorlage der Quartalszahlen in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Erstmals seit März 2014 sollen am 11. Mai die Preise des Abo-Service Prime für Neukunden steigen – und zwar um 20 Prozent von 99 auf 119 Dollar pro Jahr. Ob das auch außerhalb der USA gilt, blieb zunächst unklar. Das Programm sei erheblich erweitert worden, rechtfertigte Olsavsky den Schritt.
    Prime- und Cloud-Freuden


    Konzernchef Jeff Bezos hatte erst in der vergangenen Woche verraten, dass Amazon inzwischen mehr als 100 Millionen zahlende Prime-Kunden habe. Neben einer Versand-Flatrate bietet der vor 13 Jahren gestartete Service für eine monatliche oder jährliche Gebühr schon länger auch Zugang zu Online-Videos und etlichen anderen Angeboten. Damit ist Prime für Amazon zu einem wichtigen Instrument zur Kundenbindung geworden.


    Als großer Wachstumstreiber erwies sich im vergangenen Quartals erneut Amazons gewerbliche Cloud-Sparte AWS, über die Unternehmen IT-Dienste und Speicherplatz im Internet buchen können. In diesem sehr profitablen Geschäftsfeld nahm der Umsatz um 49 Prozent auf 5,4 Milliarden Dollar zu. AWS habe "den ungewöhnlichen Vorteil eines siebenjährigen Vorsprungs" vor der Konkurrenz, sagte Bezos. Amazon war im Cloud-Geschäft Vorreiter und ist klar führend, wenngleich Rivalen wie Microsoft oder Google hier ebenfalls stark wachsen.
    Trump-Fehden


    Insgesamt übertrafen die Quartalsergebnisse die Erwartungen der Experten klar. Bei Anlegern war die Freude groß, die Aktie stieg nachbörslich um mehr als sieben Prozent und markierte ein neues Rekordhoch. Zu einer Angelegenheit, die den Aktienkurs vor einigen Wochen zeitweise massiv gedrückt hatte, hält sich der Konzern indes weiter bedeckt: Die Dauerkritik von US-Präsident Donald Trump wurde weder im Geschäftsbericht noch in der Telefonkonferenz thematisiert!


    Trump hatte Amazon Ende März hart attackiert: "Sie zahlen wenig oder gar keine Steuern an Bundesstaaten und Kommunen und sie benutzen unser Postsystem als ihren Botenjungen", schrieb der US-Präsident bei Twitter. In einem Medienbericht hieß es gar, dass Trump den Konzern hasse und einen Regulierungsschlag zur Begrenzung seiner Marktmacht erwäge. Bislang folgten dem jedoch keine Taten. Auf dem Kieker hat Trump Amazon aber schon lange, als Hauptgrund gilt eine Fehde mit der Zeitung Washington Post, die im Privatbesitz von Bezos ist.


    Quelle: heise.de

  • Amazon Prime-Preis bleibt in Deutschland vorerst stabil


    Amazon hat angekündigt, den Preis des Prime-Abos in den USA deutlich auf 119 US-Dollar im Jahr anzuheben, umgerechnet also knapp 100 Euro. In Deutschland bleibt der Preis bis auf Weiteres unangetastet, wie es seitens Amazon heißt.



    US-Kunden von Amazon, die weiterhin das Prime-Angebot nutzen wollen, müssen künftig tiefer in die Tasche greifen. Wie Amazon bei der Vorlage seiner Geschäftszahlen ankündigte, steigt der Preis ab dem 11. Mai um etwa 20 Prozent von 99 US-Dollar auf 119 US-Dollar im Jahr. Es ist die erste Erhöhung des Prime-Preises seit etwa vier Jahren. Amazon begründet das damit, dass das Angebot in den vergangenen vier Jahren immer weiter ausgebaut wurde.


    Zum ursprünglichen Angebot des kostenfreien Premium-Versands kamen zahlreiche weitere Dienste wie Prime Video, Prime Music, Prime Reading und so weiter. In den USA gibt's für Prime-Mitglieder inzwischen auch Gutschriften, wenn mit der Amazon-Prime-Kreditkarte bei der von Amazon übernommenen Whole-Foods-Kette einkaufen. Aus diese Grund sieht man bei Amazon die recht deutliche Preiserhöhung nun als gerechtfertigt an. Vor kurzem war bereits der Preis für monatliche Zahlung von 10,99 auf 12,99 Dollar angehoben worden, wer nur Prime Video abonnieren will, zahlt weiterhin 8,99 Dollar im Monat.


    Für deutsche Amazon-Prime-Kunden ändert sich einstweilen nichts. Wie es auf Anfrage vom Unternehmen heißt, wird es hier vorerst keine Preiserhöhung geben. Amazon hatte in Deutschland den Preis zuletzt im Februar 2017 von 49 auf 69 Euro im Jahr angehoben - die letzte Preisrunde ist also nicht so lange her wie in den USA. Bei monatlicher Zahlung fallen 7,99 Euro an.


    Amazon hatte kürzlich bekannt gegeben, weltweit die Marke von 100 Millionen Prime-Abonnenten durchbrochen zu haben - wieviele es in den einzelnen Ländern sind, bleibt aber weiterhin ein Geheimnis. Die Geschäfte bei Amazon laufen aber in jedem Fall gut: Im ersten Quartal steigerte Amazon seinen Umsatz auf 51 Milliarden US-Dollar und erzielte einen Gewinn von 1,63 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn wurde im Vergleich zum Vorjahresquartl somit mehr als verdoppelt.


    Quelle: dwdl.de