NBCUniversal-Chefin ist nicht am Free-TV interessiert

  • NBCUniversal-Chefin ist nicht am Free-TV interessiert


    Katharina Behrends, Geschäftsführerin von NBCUniversal Global Networks Deutschland, denkt nicht über den Start einer Free-TV-Marke nach. Stattdessen hat sie jüngst mit Syfy Horror eine neue Marke bei Amazon Channel eingeführt!



    Mit 13th Street und Syfy betreibt NBCUniversal hierzulande die beiden erfolgreichsten fiktionalen Pay-TV-Sender, doch der Start eines rein werbefinanzierten Senders kommt für Geschäftsführerin Katharina Behrends nicht in Frage. "Uns zieht nichts ins Free-TV, das hatten wir schon", sagte Behrends unlängst in einem Interview mit dem Branchenmagazin "Horizont". "Es war 2007 eine bewusste Entscheidung, sich aufs Pay-TV zu konzentrieren. Aus meiner Sicht sind Bezahlmodelle die Zukunft. Ich sehe nicht, wie man bei der momentanen Fragmentierung eine neue Marke erfolgreich im Free-TV aufbauen könnte."


    Stattdessen will NBCUniversal hierzulande künftig stärker direkt an die Konsumenten herantreten, auch wenn Behrends den Start der Universal-App Hayu, wie es sie bei den britischen Kollegen gibt, derzeit ausschließt. Damit würde man die linearen Sender kannibalisieren, betonte sie. "Zudem ist es alles andere als trivial, einen eigenen Dienst mit eigenem Abrechnungssystem und eigener Vermarktung aufzubauen. Wir fahren sehr gut mit unseren Kooperationen mit Sky, Vodafone oder der Telekom und damit, die Verbreitung Spezialisten zu überlassen. Wir sind die Experten für Content, unsere Plattformpartner für die Technik."


    Mit dem Start des SVoD-Services Syfy Horror bei Amazon Channels zeigte sich Katharina Behrends indes im "Horizont"-Interview zufrieden. "Wir können keine Zahlen nennen, aber wir lagen richtig und sind nun eine der Top Brand bei Amazon." Es sei eine andere Zusammenarbeit mit Sky, weil Amazon aus dem Retail komme. "Aber es ist sehr spannend, einmal mit einem ganz anderen Partner zusammenzuarbeiten. Zudem können wir nun sehen: Wer schaut wie oft, welchen Titel, wie lang, was hat er davor geschaut, was sieht er sich danach an? Das hilft uns, den Lizenzeinkauf zu verbessern und die Kundenbindung auszubauen."


    Perspektivisch sind für die Verbreitung von Syfy Horror abseits der Verbreitung über Amazon auch weitere Plattformen denkbar. Behrends: "Wir wollen auf allen seriösen Distributions-Plattformen vertreten sein - und diese wollen wiederum uns dabei haben und sprechen uns aktiv an. Syfy Horror ist eine exklusive Marke von uns, nicht von Amazon. Unsere Strategie gilt auch hier, aber in diesem Fall könnte man durchaus über eine Direct-to-Consumer-App nachdenken. Und da Syfy Horror eine unserer Ideen ist, ist eine Expansion in andere Länder für uns besonders erfreulich."


    Quelle: dwdl.de